Folgen Sie Loko heute in ein neues Abenteuer!
Langsam geht der Winter vorbei. Wobei der Januar in diesem Jahr nicht so kalt war wie erwartet. Dadurch sind die Trainingsflüge der Schlaggemeinschaft der Loko angehört in Düsseldorf sehr intensiv. Leider machte der Februar mit dem Dauerregen alle Vorbereitungen zunichte. Bei der anstehenden Familienplanung ging Loko wieder auf seine Ehemalige zu. Zu seinem Glück war sie nicht abgeneigt und so gründeten sie eine neue Familie. Doch einfach war es nicht. Leonie widersetzte sich anfangs stark, erst als Loko einmal mächtig zur Sache ging lief alles nach Plan. Jetzt waren sie fleißig dabei ihr Wohnzimmer einzurichten. Loko war immer unterwegs Stroh sammeln damit ihr Nest fertig wird, wenn Leonie Eier legt. Es war schnell soweit. Zwei Eier lagen im Nest und beide waren mit brüten und warmhalten beschäftigt.
Jetzt stand der erste Wettflug an. Loko und die anderen Kameraden wurden in einen Korb gesetzt und in die 220 Kilometer von Düsseldorf entfernte Stadt Saarbrücken gebracht. Alle hatten gut trainiert und waren sehr aufgeregt. Loko war die Ruhe selbst. Der Start bei bestem Wetter und strahlendem Sonnenschein glückte super. Nun ab in Richtung Heimat, wo die Familie mit dem Nachwuchs wartet.
Ein großes Unwetter machte die normale Heimkehr für alle unmöglich. Starker Regen mit Hagel und Blitzen riss den Taubenschwarm auseinander wodurch viele den Weg in die Heimat nicht sofort fanden. Loko hatte es schwer erwischt. Seine Kraft trug ihn immer weiter, bis er sich auf einem großen Metallturm ausruhen konnte. Dort fanden ihn andere Tauben die gurrend auf ihn einsprachen. Sie hatten wohl noch nie einen solch schönen Schimmel gesehen. Er antwortete gurrend. Nur verstanden sie sich alle nicht. Ich komme aus Düsseldorf teilte er gurrend mit. Die folgende Antwort verstand er wieder nicht. Eine alte Taube wurde auf das Gespräch aufmerksam. Und gurrend sagte er Loko, dass er in Paris auf dem Eifelturm sitzen würde. Das Unwetter hatte ihn hierhin verschlagen und der Weg nach Hause war dann sehr weit. Die alte Taube kannte sich aus und war schon in Deutschland gewesen. Er schaltete den Taubenfunk ein. Schon bald nannte er Loko den Namen einer roten Täubin, die er in Aachen am Dom treffen kann. Den Namen Chantal musste sich Loko merken. Alle anderen Tauben begleiteten ihn, bis er den Aachener Dom erreicht hatte.
Die bildschöne Chantal erwartete ihn und nahm erstaunt und liebevoll vom Schimmel Loko Kenntnis. Der hätte sich fast neu verliebt. Aber zu Hause wartete Leonie mit dem Nachwuchs. Die tolle Rothaarige nutzte den Taubenfunk und leitet Loko weiter zum Kölner Dom, wo bereits der blau Scheck Tünnes wartet. Ein besonderes Treffen: ein Düsseldorfer mit dem Kölner. Der war gut drauf. Machte einige Witze über seinen Bruder Schäl und zog mit Loko weiter Richtung Heimat.
Da war die Freude über die verspätete Heimkehr von Loko riesengroß. Er hat alles gesund überstanden dank der Hilfe vieler andere Tauben. Leonie nahm in leidenschaftlich in den Arm und zeigte ihm den bereits aus den Eiern geschlüpften Nachwuchs. Auch der Züchter freute sich über Lokos verspätete Heimkehr. Das ist bei solchen Wetterverhältnissen nicht selbstverständlich. Leider konnte Loko ihm nicht erzählen, was er unterwegs alles erlebt hat. Er streichelte zärtlich sein Federwerk, küsste ihn leicht auf die Stirn und setzte ihn zu seinem Nachwuchs in die Nistschale. Jetzt kam Loko zur Ruhe und schon nach kurzer Zeit schlossen sich seine Augen. Was dann in seinem Köpfchen an Gedanken und an Freude abgeht wird uns allen auf ewig verborgen bleiben. Gut so.